Rundfahrt durch eine beeindruckende Hafenlandschaft
Unterwegs: SPD Laudenbach zu Gast in Mannheim und Bobenheim-Roxheim
21. Oktober 2024 – „Warum denn in die Ferne schweifen…“, unter diesem Motto stand die diesjährige Halbtagstour des SPD-Ortsvereins und seiner Arbeitsgemeinschaft 60 plus am vergangenen Samstag. Ziel war zunächst die Quadratestadt Mannheim, in der man mit dem Hafen eine bedeutende Infrastruktureinrichtung kennenlernte, die ganz wesentlich zum Aufstieg der Stadt zu einem bedeutenden Industrie- und Wirtschaftsstandort beitrug.
Der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft 60plus, Herbert Bangert, dem der Hafen aus seiner früheren Tätigkeit im Mannheimer Rathaus bestens vertraut ist, stimmte die zahlreichen Mitfahrenden auf die anstehende Schifffahrt ein. Er beschrieb die Standortgunst an den beiden schiffbaren Flüssen Rhein und Neckar und stellte den Hafen als zweitgrößten deutschen und einen der bedeutendsten europäischen Binnenhäfen vor, der im 19. Jahrhundert anerkennend als „Seehafen im Binnenland“ beschrieben worden sei. Der 1828 zum Freihafen bestimmte und 1840 mit einem neuen Becken versehene Hafen umfasse heute mit Handelshafen, Industriehafen, Rheinauhafen und Altrheinhafen vier Hafengebiete mit insgesamt 14 Hafenbecken und einer Uferlänge von rund 55 km. Er zeichne sich durch eine funktionierende Trimodalität, also eine gute Kombination der drei Verkehrsträger Wasser, Straße und Schiene aus. Zwei besondere Meilensteine in der fast zweihundertjährigen Hafengeschichte seien 1968 die Einweihung des ersten Containerterminals am Rhein und 1983 die Inbetriebnahme einer Roll-on/Roll-off-Anlage im Rheinauhafen gewesen, die unter anderem von der Firma John Deere genutzt werde, die von hier aus ihre fertigen Traktoren zum Seehafen Rotterdam transportiere. Der Name Mannheims bleibe mit der Schifffahrt verbunden durch die „Mannheimer Akte“, die als Magna Charta der freien Rheinschifffahrt in ihren Grundsätzen bis heute gültig sei und 1868 im Mannheimer Schloss unterzeichnet wurde.
Am Anleger unterhalb der den Neckar überspannenden Kurpfalzbrücke ging man an Bord der gecharterten „MS Kurpfalz“, um in einer zweistündigen Rundfahrt einen Teil der Hafenanlagen kennenzulernen, wobei Kapitän Robert Schneider viel Wissenswertes zu den Umschlägen und die Bedeutung der Anbindung bedeutender Unternehmen, allen voran des weltgrößten Chemieunternehmen BASF, erläuterte. Vorbei an „Museumsschiff“, Popakademie und Musikpark sowie dem Unternehmen Schokinag, das seinen typischen Geruch versprühte, erreichte man an der „Neckarspitze“ die Einmündung in den Rhein, wo das Unternehmen BASF allein fünf Kilometer Rheinufer einnimmt. Eine Besonderheit sei eine Tunnelverbindung unter dem Rhein zum gegenüber liegenden Werk auf der „Friesenheimer Insel“, schilderte Schneider. Im 1875 eingeweihten Mühlauhafen konnten die Containerkranbrücken in Augenschein genommen werden, die im vergangenen Jahr 74.000 Einheiten verladen hätten. Die beeindruckenden historischen Getreidespeicher, der moderne Gebäudetrakt der 400 Meter langen Ludwigshafener Rheingalerie und schließlich Öl- und Altrheinhafen waren Endpunkte, ehe man den Wendepunkt und nach rund zwei Stunden wieder den Ausgangspunkt erreichte, wo der Bus wartete und Bobenheim-Roxheim ansteuerte.
Hier ging man entlang der Volieren des Vogelparks zur dortigen Gaststätte, wo der Wirt des ehemals beliebten Gasthauses „Zur Rose“, Alexandros Tsolakidis („Alex“) die Gästeschar willkommen hieß und manche Erinnerung austauschte. Wie geplant erreichte man schließlich mit dem Glockenschlag um 21 Uhr wieder die Heimatgemeinde so rechtzeitig, dass alle noch trockenen Fußes vor dem einsetzenden Regen zuhause waren oder aber noch das Oktoberfestzelt der Tischtennisabteilung der Turngemeinde besuchen konnten.