Zielvorgabe für Kommunalwahl: Mehr Mandate für die SPD-Gemeinderatsfraktion
Das Nebenzimmer im Gasthof „Zum Bahnhof“ war proppenvoll, als die Ortsvereinsvorsitzende Vanessa Bausch auch namens ihres Co-Vorsitzenden Sven Olthoff die Mitglieder des SPD-Ortsvereins zur Jahreshauptversammlung begrüßte, die sich dann durch einen zügigen und harmonischen Verlauf und viel Anerkennung aus berufenen Mündern auszeichnete. Sowohl Bürgermeister Benjamin Köpfle, als auch Landtagsabgeordneter Sebastian Cuny und Kreisrat Jürgen Merx zollten dem aktiven Ortsverein ihren Respekt und dankten den Verantwortlichen für ihren Einsatz für Bürgerschaft und Partei. So bescheinigte Köpfle den Genossen, mit viel Herzblut an der Weiterentwicklung der Gemeinde mitzuwirken. In seinen Gesprächen stelle er fest, dass die Mitgliedschaft stets gut informiert sei, was auf ein besonderes Interesse, das nicht selbstverständlich sei, schließen lasse. Und der Bürgermeister hatte auch eine freudige Nachricht dabei: am Freitag wurde nämlich in Laudenbach die 35%-Quote für den Glasfaserausbau erreicht, so dass dieser in Laudenbach erfolgen werde. Man strebe auch in der Verwaltung eine weitere Digitalisierung an und so verwies er unter anderem auf die geschaffene „Laudenbach-App“. Er berichtete über den Stand der großen Planungsvorhaben im Ort und freute sich besonders über die Aktivitäten im Klimaschutz und den einstimmigen Gemeinderatsbeschluss zur Installation der größten Photovoltaik-Freiflächenanlage im Rhein-Neckar-Kreis.
Nach einem ehrenden Gedenken an die verstorbenen Mitglieder Hilde Beck, Edmund Franke und Werner auf dem Kampe stellte Vanessa Bausch zunächst fest, dass sich die vor einem Jahr gewählte Doppelspitze im Ortsverein sehr bewährt habe und man im Vorstand sehr konstruktiv und vertrauensvoll zusammenarbeite. Sie erinnerte an die Veranstaltung zur Grundsteuerreform, die Jahresabschlussfeier mit Ehrungen verdienter Mitglieder, die Kulturveranstaltung zum internationalen Frauentag, den Kindermalwettbewerb zu Ostern, das Mai-Grillfest, die Radtour im Rahmen der Beteiligung am Stadtradeln, wo man einen guten 5. Platz belegte, die Jubiläumsveranstaltung zum 160. Geburtstag der Partei und die Teilnahme am Human-Table-Soccer-Turnier der Feuerwehr. Als anstehende Aktivitäten seien ein Auftritt mit dem SPD-Piaggio beim Wochenmarkt am kommenden Freitag, die Feier des 50-jährigen Jubiläums der Kreis-SPD und die Beteiligung am Kerweumzug sowie ein kleines Kinderprogramm am Kerwesonntag geplant.
Die Fraktionsvorsitzende Ulli Schweizer dankte ihren Fraktionsmitgliedern für einen respektvollen Umgang und die konstruktiven Diskussionen, die sich stets am Wohl der Bürgerschaft orientierten. Sie erinnerte an das Kommunalwahlprogramm 2019, das noch immer als Leitprogramm diene und ging auf die einzelnen Punkte wie „Ortsbild erhalten“, „Netzausbau forcieren“, „Nahversorgung sichern“ „Landschafts- und Naturschutz“ und „Bildung eines Jugendgemeinderates“ ein und konstatierte auf allen Feldern Erledigung bzw. beachtliche Fortschritte. Als Schwerpunkte der Gemeinderatsarbeit ging sie zunächst auf die Haushaltsberatungen ein und bescheinigte einen sehr verantwortungsvollen Umgang mit den Gemeindefinanzen und unterstrich, dass man ohne Kreditaufnahme auskomme. Klimaschutz mit der Ausweisung der Freiflächen-Photovoltaikanlage, die notwendige Sanierung der für die Gemeinde unverzichtbaren Bergstraßenhalle, Piratenspielplatz, der nach einem Vorschlag von Jürgen Kraske realisiert wurde und die Petition zum Neubau der Erbachwiesenbrücke waren weitere Themen. Kritik äußerte Schweizer am Abstimmungsverhalten der Grünen-Fraktion, die eine bemerkenswerte „Enthaltungsstrategie“ fahren würde. Bezüglich des zweiten Bauabschnitts im Kisselfließ wiederholte sie ihre Sorge, dass in Anbetracht der Grundstückspreise hier ein „Millionärsviertel“ entstehen könne und forderte die Bereitstellung von Grundstücken für alternative Wohnformen. Schließlich warb sie für ein Engagement für die kommende Gemeinderatwahl, bei der man zusätzliche Sitze gewinnen wolle.
Kassierer Csaba Kristof legte eine überaus erfreuliche Bilanz mit einer deutlichen Erhöhung des Kassenbestandes, insbesondere durch zwei sehr erfolgreiche Mai-Grillfeste, vor. Für die Arbeitsgemeinschaft 60plus berichtete deren Sprecher Herbert Bangert von den monatlichen Aktivitäten, wobei man in diesem Jahr sich insbesondere der Jahrtage 90 Jahre Machtergreifung durch die Nazis, 160 Jahre SPD und 175 Jahre Badische Revolution annehme und kündigte zu letzterem eine Halbtagsfahrt zum Hambacher Schloss am 14. Oktober an. Seine Arbeitsgemeinschaft sehe sich als lebendiger Teil des Ortsvereins mit einem breiten Angebot und er lud ein, dieses anzunehmen und damit die Arbeit zu unterstützen. Ingrid Moser bescheinigte als Kassenprüferin eine hervorragende Buchführung und auf ihren Antrag wurden Kassierer und Vorstand einstimmig entlastet.
Kreisrat Jürgen Merx ging in seinem Bericht aus der 17 Mitglieder zählenden SPD-Fraktion insbesondere auf die Anstrengungen im Klima- und Artenschutz, die Förderung der Kindertagespflege, die Aktivitäten für Senioren und benachteiligte Menschen, die Förderung der Mobilität, die Weiterentwicklung im beruflichen Schulwesen und das Bekenntnis zu den vier Kliniken, die einen Zuschussbedarf von 17 Mio. Euro erforderten, ein. Sven-Olthoff berichtete über den Stand der Vorbereitungen des Kommunalwahlkampfs und kündigte an, dass man sich nach drei überwiegend theoretischen Sitzungen ab September dem Wahlprogramm widmen werde, wobei man auch die Änderung des Wahlrechts mit dem passiven und aktiven Wahlrecht ab 16 Jahren in den Fokus nehmen werde. Landtagsabgeordneter Sebastian Cuny zeigte sich beeindruckt von den Berichten und den Aktivitäten des Ortsvereins und regte an, absehbar bei einer Veranstaltung eine Halbzeitbilanz der Landtagsarbeit zu ziehen, was man, so Bausch, gerne aufgreifen werde.